Postverzollung
Es ist ja sicher sinnvoll wenn in Briefen nach Bomben oder oder Drogen gesucht wird. Dass allerdings auch schöne Briefmarken die Aufmerksamkeit dieser Fahnder erregen ist mir jetzt in meiner langjährigen Tauschpraxis erst das zweite Mal passiert. Folgendes Briefchen von der Deutschen Post fand ich in meinem Posteingang:
Da ich vor Jahren schon einmal dort eine Sendung ausgelöst und mich tierisch aufgeregt hatte war die Einnahme von einem Beruhigungsmittel angebracht. In aller Ruhe erklärte ich dem Beamten, dass es sich bei dem Einschreiben sicher um eine Briefmarkentauschsendung eines Freundes von den Philippinen handelt. So richtig wollte es mir der Zöllner aber nicht glauben und fragte immer wieder nach der Rechnung zu dieser Sendung. Schließlich holte er den Brief:
Der Umschlag war wüst aufgerissen und anschießend wieder mit Klebeband der Post verschlossen. Offensichtlich gibt es bei der Zollstelle dort keine Plastiktüten wie bei der normalen Post um beschädigte Sendungen einzutüten. Dann wurden sowohl Vorder- als auch Rückseite mit einer Unzahl von Aufklebern bestückt, natürlich auch die schöne Frankatur. Alles ist bei der POST geschehen - nicht beim Zoll!
Der Zöllner nahm den Inhalt zur Kenntnis: Briefmarken. Jetzt war eine Wertermittlung fällig. und meine Beruhigungstabletten haben sicher gewirkt. Wir haben uns dann ohne große Rechnerei auf 25 Euro geeinigt was gerade unterhalb der "Verzollungsgrenze" liegt. Der Zöllner hat mir dann noch erklärt, dass ja eigentlich gar kein Zoll fällig werden würde sondern nur die deutsche Mehrwertsteuer. Wären es also mehr als 25 Euro Warenwert gewesen, wären 19 % fällig geworden.
Bei der letzten Sendung aus Neuseeland ist es nicht so glimpflich abgegangen da mein dortiger Tauschpartner die Katalogwerte der Marken explizit im beiliegenden Brief angegeben hatte und auf einen SCOTT von ca. 200 US$ gekommen ist. Die nachkommenden Verhandlungen waren sehr wortreich und ich konnte sie nicht abschießen ohne den Geldbeutel zu zücken.
FAZIT:
1. Den Tauchpartner auffordern nie den Wert der Sendung im
Brief anzugeben!
2. Möglichst unter 25 Euro echtem Warenwert bleiben.
3. Beruhigungsmittel schlucken bevor man solche Sachen abholt.
4. Im Zweifelsfall die Annahme verweigern.